Meeressäuger werden vorsätzlich getötet als Köder in der globalen Fischereiindustrie

Meeressäuger werden vorsätzlich getötet als Köder in der globalen Fischereiindustrie

12. 06. 2018

Die Entnahme von Wassersäugetieren für Köder ist weltweit in der Fischereiindustrie weit verbreitet, aber am häufigsten in Lateinamerika und Asien.

Wichtige neue Forschungsergebnisse die kurz vor dem Welttag der Ozeane veröffentlicht wurden, enthüllen die weitverbreitete Praxis im Wasser lebende Säugetiere wie Delfine, Seelöwen, Robben und Otter als Köder für die globale Fischerei zu töten. Die Studie die im Open-Access-Journal Frontiers in Marine Science veröffentlicht wurde wirft ein neues Licht auf ein Thema auf, das bisher in der Wissenschaft und den Naturschutzgemeinschaften wenig Beachtung fand.

Beifang - die unbeabsichtigte Gefangennahme von Delfinen, Meeresschildkröten, Vögeln und anderen Nichtzielarten in Fischereiindustrie ist ein bekanntes Problem. Weniger bekannt ist die weitverbreitete Praxis, aquatische Säugetiere als Köder zu töten und zu verwenden. Laut der neuen systematischen Studie der Forscher wurden seit 1970 in mindestens 33 Ländern mehr als 40 Arten Wassersäugetieren als Köder eingesetzt von denen mehr als 80% absichtlich für die Verwendung in der Fischerei getötet wurden. Delfine zum Beispiel werden häufig getötet und als Köder in der Haifischerei verwendet. Geographisch gesehen scheint die Praxis in Lateinamerika und Asien am weitesten verbreitet zu sein.

Die Hauptautorin der Studie, Dr. Vanessa J. Mintzer von der Universität von Florida USA, sagt, während die überprüften Quellen zeigen, dass das Töten von Meeressäugern für Köder weit verbreitet ist, gibt es wenig bis gar keine Informationen über den Status der Populationen die getötet werden und ob oder wie schnell ihre Bestände sinken. Es ist jedoch klar, dass das Töten von Meeressäugern für Köder ein untragbares Niveau erreicht und zu einem drastischen Rückgang der  Meeressäuger führen kann. Dr. Mintzer sagt, diesen Missbrauch aus erster Hand zu sehen veranlasste diese neueste wissenschaftliche Überprüfung.

Das Töten von Meerestiere als Köder ist im Allgemeinen eine illegale Aktivität. Die Fischereiindustrie ist mächtig, folglich dürfte das Ausmass der Tötung und deren Auswirkungen auf die Meeressäuger und Vogel Populationen in absehbarer Zukunft öffentlich sillschweigend bleiben.

Die Autoren der Studie drängen auf die Durchsetzung bestehender  Gesetze, die das Töten von Meeressäugern illegal machen, sowie die Einbeziehung der lokalen Gemeinschaften und Fischer für  Bildung nachhaltiger Fischereiprogramme, sowie Aufklärungsarbeit und Auflagen gegebenenfalls mit Importverbote durch die Politik weltweit.

Eine wesentliche Einschränkung für die Forscher war ein Mangel an Informationen durch Schweigen der Fischer über das Ausmass des Problems - das heißt, wie viele Meeressäuger in einem bestimmten Gebiet oder in einer bestimmten Region getötet werden um Köder zu beschaffen und welche Auswirkungen diese Praxis auf die betroffenen Populationen hat. Während die Analyse der Autoren entsprechend eingeschränkt ist, sind die Forscher der Ansicht, dass das Fehlen von Daten eine häufige Herausforderung darstellt und weist deutlich auf den weiteren Bedarf an zusätzlichen Ressourcen für die Überwachung und Bewertung hin.

Meeresfisch immernoch als Nahrung in modernen westlichen Ländern wie die Schweiz, Europa und USA zu verwenden grenzt schon an Perversion und sollte sogar gänzlich verboten werden.

Betrachtet man den fatalen Zusammenbruch der Fischbestände durch die Überfischung und Gier, müssten alle Meeresfischarten bereits auf der roten Liste stehen. Ob Meeresfische wie Bsw. Tune mit Angel oder Netz gefangen werden ist nicht mehr relevant, nachhaltige Fischerei gibt es nicht mehr, die Labels für Nachhaltigkeit sind Beschiss und Täuschung. Die Tatsache ist, dass Meeresfische stark vom Aussterben bedroht sind, folglich daraus auch die Meeressäuger, denn Fische sind ihre Nahrungsgrundlage.

Wenn Sie Appetit auf Meeresfisch bekommen und wenn Sie nur ein bisschen nachdenken können,  sollten Sie ein schlechtes Gewissen haben und darauf völlig verzichten.

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