Wissenschaft: Wale und Delfine trauern um ihre verstorbenen Angehörigen

Wissenschaft: Wale und Delfine trauern um ihre verstorbenen Angehörigen

07. 06. 2018

Delfinmütter tragen tagelang die leblosen Körper ihrer verstorbenen Kinder mit weil sie "nicht loslassen können".

Wissenschaftler fanden heraus,  92 Prozent aller untersuchten Delfine kümmerten sich um ihre verstorbenen Familienmitglieder oder trauerten um ihre Babys bis zu einer Woche. Viele Delfine wurden gesehen wie sie versuchten ihre toten Jungen zu "tragen", vor sich herschieben oder zu versorgen. In 75 Prozent der Interaktionen waren es Frauen die sich um andere oder ihr totes Baby kümmerten. Die Forscher beobachteten dieses berührende Verhalten auch bei einem weiblichen Wal, die sich mehrere Tage um die Leiche eines männlichen Erwachsenen kümmerte.

Wale und Delfine haben Schwierigkeiten von ihren Liebsten loszulassen und halten eine Art  Mahnwachen für die Verstorbenen ab, vermutlich ist dieses Verhalten ihrer starken emotionalen Familienbindung zu verantworten.

Video: Streifendelfin Mutter trauert um ihr totes Baby

Eine aktuelle Studie belegt dass diese majestätischen Kreaturen sowie Delfine um den Tod ihrer Freunde und Familienangehörigen in ähnlicher Weise wie Menschen trauern. Tagelang klammerten sie sich an den leblosen Körpern ihrer Nachkommen oder Familienangehörigen fest, sie schützten sie sogar vor Fressfeinden. Mehrere  Personen des Ozeans (Wissenschaftliche Anerkennung, Delfine und Wale als Personen) beteiligten sich manchmal gleichzeitig am Betreuen der Verstorbenen, sie unternahmen Reanimationsversuche indem sie die Sterbenden oder frisch Verstorbenen mehrmals kurz Unterwasser pressten und danach versuchten die toten Körper über Wasser zu halten.

Die Forscher entdeckten, dass meistens Delfinmütter mit anderen Frauen in der Gruppe gemeinsam trauerten. Forscher schrieben in der veröffentlichten Arbeit, dass eine Erklärung für das Verhalten der tiefen Trauer mit ihrer emotional starken familiären Bindung zu tun hat was zur Schwierigkeit des  Loslassens führt. Sie meinten, dass diese Praxis durch postmortales aufmerksamkeitsverhalten (PAB) sein könnte, weil diese Individuen nicht erkennen oder am wahrscheinlichsten  sei es, dass sie den Tod eines Mitglieds nicht akzeptieren. Wenn ein Sprössling oder Begleiter gestorben ist kommt dieses Trauerverhalten  bei Delfinen häufiger vor als bei Walen, da sie möglicherweise mehr "überschüssige Gehirnmasse" und höhere Sozialität besitzen als Wale. Es ist aber nur eine Annahme weil dem Fokus zu diesem Verhalten bei Walen zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde.

Video: Pilotwal Mutter trauert um ihr verstorbenes Neugeborene

Àhnliches Verhalten wurde bei einer Gruppe Buckelwalen beobachtet die um ein erwachsenes verstorbenes männlichen Familienmitglied trauerten, der möglicherweise während einer Tauchinteraktion starb. Wenn Wale in grosser Tiefe erschrecken, Bspw. durch Sonar, tauchen sie aus einer Fluchtreaktion zu schnell auf, dabei entsteht die gleiche Taucherkrankheit wie bei Tauchunfällen bei Menschen, es bilden sich tödliche CO2 Gasbläschen im Blut. Es ist auch bekannt dass Buckelwal Familien ihre Kälber heftig verteidigen und bei einem Angriff durch Schwertwale heftig zurückschlagen können. Wal- und Delfinfamilien sind so stark miteinander verbunden, dass sie sogar zusammen in den Tod schwimmen wie es bei Massenstrandungen zu beobachten ist.

Gefangene wilde Belugawale zeigten ähnliches Trauerverhalten nach dem Tod ihrer Jungen. Als ein totes Kalb eines frisch gefangenen Belugas aus dem Becken entfernt wurde, begann die Mutter ihre eigene Plazenta umher zu schieben (tragen). Als die Plazenta entfernt wurde griff sie zu einer Boje die sie mehrere Monate lang mit sich „herumtrug“. Es wurde beobachtet wie wilde Belugas tote Neugeborene, Plazentas und Fruchtblasen sowie Holzplanken bis zu einer Länge von 2,5 Metern und sogar ein Skelett eines toten Karibus vor sich herschob. So sehr leiden Belugawal Mütter nach dem Verlust ihres Kalbes.

Im Jahr 2016 fanden Wissenschaftler endlich Beweise, dass Wale und Delfine Mahnwachen für ihre Toten abhalten. Sie analysierten mehrere Fälle in denen sich die Meeressäuger an den Leichen ihrer toten Familienmitglieder für mehrere Tage klammerten. Trauer ist die wahrscheinlichste Erklärung für dieses Verhalten. In vielen Fällen befanden sich die toten Delfinbabys schon im Zersetzungsstadium, was darauf hindeutet, dass sie lange Zeit festgehalten wurden.

Delfine verspüren beim Tod ihrer Babys oder Familienangehörigen seelische Schmerzen, die Art wie diese Meeressäuger  trauern ist dennoch vielfältig. In einem Fall wurde ein weiblicher Killerwal (Orka) beobachtet, bekannt als L72, vor San Juan Island, Washington,  wie sie ihr totes Neugeborenes in ihrem Mund trug, sie versuchte es die ganze Zeit an der Oberfläche zu halten, über mehrere Tage.

Bild: Orka L72 trauert um ihr verstorbenes Baby

Die Studie fand auch heraus wie Walen ihre toten Kälber in ihren Mündern hielten, sie durch das Wasser schoben und abermals mit ihren Flossen berührten; oder eine andere Meeressäuger Familie einen schützenden Kreis um ihren toten Gefährten bildeten und ihn gleichzeitig mit ihren Flossen berührten.

Source: Dailymail.co.uk

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